Am 5. Juli wurde in Hamburg im Rahmen des Deutschlandsbesuchs des Präsidenten Macri eine Veranstaltung zu Investitions- und Geschäftsmöglichkeiten in Argentinien organisiert.
Die Mitglieder der argentinischen Unternehmer- und Wirtschaftsdelegation haben an einer Roadshow mit drei Branchen-Panels in der Handelskammer Hamburg teilgenommen. Die Hansestadt ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands und Heimat des drittwichtigsten Hafens in Europa. Hier haben Firmen der Größenordnung von Airbus, Aurubis, Beiersdorf, Hamburg Süd, Hapag Lloyd, Otto Group und der wichtigste deutsche Cluster für erneuerbare Energien ihren Sitz.
Argentinische Funktionäre des Unterstaatssekretariats für Handel und Investitionen, des Unterstaatssekretariats für Erneuerbare Energien, des Sekretariats für öffentliche Bauten und des Ministeriums für Landwirtschaft präsentierten Investitionsmöglichkeiten in Argentinien, in den Branchen ihrer Zuständigkeit. Parallel zu den Panels fanden persönliche Treffen der argentinischen Teilnehmer mit den wichtigsten Akteuren der Branchen der erneuerbaren Energien, Infrastruktur-Logistik und Agrarindustrie statt.
Die Begrüßungsworte an die Teilnehmer richteten die Geschäftsführerin und Leiterin des Geschäftsbereichs Internationales der Handelskammer Hamburg, Corinna Nienstedt, und Christoph G. Schmitt, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika Vereins, der mit Sitz in Hamburg seit 100 Jahren die Interessen deutscher Firmen mit Aktivitäten in Südamerika unterstützt. Von argentinischer Seite wurden die Gäste vom Unterstaatssekretär für Handel und Investitionen und dem Präsidenten der Argentinischen Agentur für Investitionen und Internationalen Handel begrüßt.
Im Branchen-Panel zu den erneuerbaren Energien führte Ing. Ramiro López Barinaga den neuen Gesetzesrahmen zu den erneuerbaren Energien in Argentinien aus und präsentierte die laufende Ausschreibung und die zukünftigen internationalen Ausschreibungen, mit denen die Ziele der gültige Verordnung für die Zeit von 2019 bis 2025 erreicht werden sollen. Barinaga erklärte in diesem Zusammenhang ebenso die steuerlichen Vorteile beim Bau von Wind- und Solarparks, den Gesetzesrahmen für den Handel mit der erzeugten Energie und die gesetzlichen Garantien, die den Unternehmen zukommen, die in Argentinien in erneuerbare Energien investieren.
Auf der anderen Seite sprachen deutsche Unternehmen wie SIEMENS über ihre Erfahrungen in Argentinien und zeigten dabei ein neues Interesse an einer Ausweitung ihrer Tätigkeit in Argentinien. In diesem Sinne haben auch Windkrafterzeuger wie SENVION und NORDEX ihr Interesse bekundet, den argentinischen Markt für sich zu entwickeln. Sie gehen dabei von den laufenden und kommenden Ausschreibungen zur Entwicklung der sauberen Energien aus und wollen auf nationaler, provinzialer und urbaner Ebene mitwirken. Im letzteren städtischen Bereich sind im besonderen die Verwertung von Reststoffen und die Energieerzeugung auf deren Grundlage von Bedeutung. Der Windenergie-Projektentwickler ABO Wind, der bereits in Argentinien etabliert ist, stellte den Gästen im Plenarsaal seine Bereitschaft vor Augen, weiter auf Argentinien zu setzen und seine Präsenz noch zu steigern, was im Besonderen auf das neue Geschäftsklima und das enorme Potential des argentinischen Energiemarktes zurückzuführen ist.
Kleine und mittlere Unternehmen wie MACO, SIMPLY SOLAR und K3M nutzten den Rahmen, um mit argentinischen Behördenvertretern über ihre Projekte zur Entwicklung von Fotovoltaikanlagen in den Provinzen Argentiniens zu sprechen.
Zum Programm über die Erneuerung der Infrastruktur in Argentinien sprach die argentinische Staatssekretärin für Verkehrsbau, Ing. Manuela López, der Präsident der staatlichen Verwaltungstelle für Infrastrukturprojekte, Ing. Guillermo Fiad, der Leiter der Nationalen Leitstelle für Verkehrswege, Ing. Marcelo Botto, und der Präsident der nationalen Bahngesellschaft, Ing. Marcelo Orfila. Die Vertreter Argentiniens sprachen über die Erweiterung und Entwicklung der Hafenanlagen, der Flughäfen und des Schienen- und Straßennetzes auf nationaler Ebene.
Die Deutsche Bahn, Logistikunternehmen wie Schenker, HJ Schryver und Röhlig, die Hafenlogistikfirma Heinrich Nagel, der Baukonzern Fichtner, die Lufthansa, der Cluster Aviation Hamburg und die Hafenverwaltungen von Hamburg und Bremen zählten zu den Gästen der Veranstaltung und brachten damit ihr Interesse zum Ausdruck, Teil des neuen Prozesses zur Modernisierung der Infrastruktur in Argentinien zu werden.
Im Bereich des Panels zur Agrarindustrie hielten die Vorträge: Der Landwirtschaftsattaché Argentiniens vor der Europäischen Union in Brüssel, der Präsident des argentinischen Instituts für Rindfleisch IPCVA, Ulises Forte, und der Repräsentant des Argentinischer Bio-Verbands, Christian Martínez.
Der Landmaschinenproduzent CLAAS, der bereits in Argentinien Fertigungsanlagen unterhält, teilte mit den anwesenden Unternehmern seine positiven Erfahrungen im argentinischen Agrobereich und beschrieb die guten Aussichten für eine Erweiterung der Produktion in Argentinien. Der Vertreter von CLAAS betonte dabei, dass bereits heute bei seinen Maschinen die nationalen Komponenten mehr als 70 % des Endproduktes ausmachen. Der Produzent von Kartoffelerntemaschinen GRIMME brachte zum Ausdruck, dass eine Ausweitung der Geschäfte mit Argentinien geprüft wird. Im gleichen Sinne äußerte sich der bedeutende Landmaschinenhändler Heinrich Schröder.
Zu den Gästen zählten auch traditionelle Käufer von argentinischen Agrarlebensmitteln wie dem hochwertigen Rindfleisch, Spitzenweinen und Früchten. Darunter waren Firmen wie Block Food, Global Fleisch und Vita Beef, welche mit dem Programm zur Wiedergewinnung des Rinderbestands Möglichkeiten zur Ausweitung ihres Einkaufsvolumens verknüpften.
Parallel zu den Branchen-Panels trafen sich die argentinischen Delegationsteilnehmer mit rund 140 deutschen Unternehmern zum Networking.
Präsentation zur Eröffnung der Veranstaltung
Ing. Juan M. Procaccini (Präsident der Argentinischen Agentur für Investitionen und Internationalen Handel)
Präsentationen des Branchen-Panels zu den Erneuerbaren Energien
Ramiro Gómez Barinaga (Unterstaatssekretariat für Erneuerbare Energien Argentinisches Ministerium für Energie und Bergbau)
Norbert Giese (Government Relations, Senvion)
Achim Wörner (Chief of Staff, Siemens)
Präsentation des Branchen-Panels zur Transport-Infrastruktur
Manuela López Menéndez (Argentinische Staatssekretärin für Verkehrsbau), Ing. Guillermo Fiad (Präsident der staatlichen Verwaltungstelle für Infrastrukturprojekte), Ing. Marcelo Orfila (Präsident der nationalen Bahngesellschaft) und Roger Botto (Nationale Leitstelle für Verkehrswege)
Präsentationen des Branchen-Panels zur Agrarindustrie
Dr. Gastón Funes (Argentinisches Ministerium für Landwirtschaft. Außenstelle Brüssel)
Ulises Forte (Präsident des argentinischen Instituts für Rindfleisch)
Cristian Martínez (Argentinischer Bio-Verband)
Henning Rabe (Director Corporate Marketing, Claas)
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